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Pressemitteilung:

Plakat zur Konferenz

Am kommenden Samstag, dem 11. 10. 2014, findet im Mannheimer Gewerkschaftshaus die Tagung „Betriebsräte im Visier” statt.

Die Analyse von „Bossing, Mobbing & Co.” soll mit der Frage „Was tun?” verknüpft werden. Teilnehmen werden Betriebs- und Personalräte aus verschiedenen Branchen, Albrecht Kieser von „work-watch”, einer von Günter Wallraff unterstützten Initiative, Elmar Wigand von „arbeitsunrecht” und viele andere.

Die Konferenz ist unseres Wissens die erste, die sich ausschließlich mit dem immer bedrohlicheren Phänomen des BR-Mobbings auseinandersetzt. Die Veranstaltung wird unterstützt von der IG Metall Mannheim und ver.di Rhein-Neckar. Einen musikalischen Beitrag zum Gelingen der Konferenz leistet das Mannheimer Duo Blandine Bonjour & Bernd Köhler. Die Teilnahme an der Tagung ist aus organisiatorischen Gründen nur nach vorheriger Anmeldung möglich.

Der Erfahrungsaustausch von und mit betroffenen KollegInnen, die Diskussion über Strategien der Gegenwehr und Verabredungen zur besseren Koordination sollen bei dieser Konferenz ebenso ihren Platz finden wie die Entwicklung einer wirksameren Öffentlichkeitsarbeit.

Aktuelle Anlässe für eine solche Tagung gibt es regional und bundesweit mehr als genug. Die Skandale bei nora systems und Rhenus, ältere Fälle wie Maredo, Burger King und H&M oder neue wie AMG, Enercon und Volksbank Kraichgau sind nur die Spitze des Eisbergs.

Große, mittlere und kleine Unternehmen gingen und gehen mit rabiaten Methoden gegen Betriebsräte und aktive GewerkschafterInnen vor. Nicht selten geschieht dies mit Hilfe willfähriger „Belegschaftsvertreter“. Teilweise versuchen Firmen sogar, die Gründung von Betriebsräten zu verhindern.

Bei der Konferenz wollen wir über solche Fälle diskutieren, aber auch über das System, das dahinter steckt. Alle verfügbaren Informationen deuten auf eine wachsende Aggressivität gegenüber aktiven Mitgliedern von Interessenvertretungen hin. Auch die jüngst von der Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichte Studie zum Thema „Union-Busting“ belegt ein zunehmendes Mobbing von Betriebsräten.

Spezielle Anwaltskanzleien ziehen die Fäden im Hintergrund. Sie schreiben in enger Absprache mit den Unternehmens- oder Geschäftsleitungen die Drehbücher zu wahren Horrorfilmen, an deren Ende immer die Ausschaltung der betroffenen KollegInnen stehen soll. Zum einen geht es dabei um das juristische Vorgehen gegen gewerkschaftlich Aktive, zum anderen um die psychologische Zerstörung von Menschen.

Es ist bezeichnend für die Zustände im deutschen Rechtssystem, dass sich derartige Kanzleien, die ja auch „Organe der Rechtspflege“ sind, offenbar straflos mit solchen Geschäftsmodellen bereichern können.

Von BR-Mobbing Betroffene sind ohne umfassende und wirksame Solidarität in der Regel nicht in der Lage durchzuhalten. Selbst erfahrene Kolleginnen und Kollegen können durch Bossing und Mobbing zerstört werden.

Nur die Organisierung von Öffentlichkeit und Widerstand helfen gegen derartige Methoden. Aus diesem Grund ist das Mannheimer Komitee „Solidarität gegen Betriebsrats-Mobbing“ 2012 von Mitgliedern der IG BCE, der IG Metall und ver.di gegründet worden.

Komitee „Solidarität gegen BR-Mobbing” - Mannheim, den 8. 10. 2014